Endstation Halbfinale

…heißt es für die Männer der SG Glienick nach einem 1:2 nach Verlängerung gegen Phoenix Wildau II. Nach längerer Zeit gab es mal wieder ein Highlight mit dem Halbfinale des MAZ-Pokals im Glienicker Willi Lau Stadion.

Man merkte beiden Mannschaften an, dass es ein nicht alltägliches Spiel war und die Spannung vor der Partie schon etwas höher war. Mit fast vollzähligem Personal ging die SG die Sache entschlossen an, schließlich hatte man nach einer blamablen Niederlage in der Liga noch etwas gut zu machen. Auf dem tiefen Rasen stand in Halbzeit eins der Kampf im Vordergrund, so dass es in den Strafräumen kaum nennenswerte Aktionen gab. Die Glienicker versuchten es das ein oder andere Mal aus der Distanz, konnten den gegnerischen Keeper damit allerdings nicht in Bedrängnis bringen. Bei allen Beteiligten und auch auf der jeweiligen Ersatzbank war eine gewissen Unruhe zu spüren – niemand wollten in Rückstand geraten bzw. drängten beide Mannschaften eher offensiv nach vorn um das Spiel möglichst vom eigenen Tor fern zu halten. In der Offensive waren die Abspiele auf beiden Seiten ein ums andere Mal zu ungenau. Im Prinzip gab es eine heikle Situation in der ersten Halbzeit als ein Glienicker Abwehrspieler einen Eckball gegen die eigene Latte verlängerte. Wildau war wie erwartet ein starker Gegner, der versuche das Heft des Handels in die Hand zu nehmen. Gegen kampfstarke und motivierte Gastgeber gelang dies vorerst nur bedingt, so dass es mit 0:0 in die Kabine ging.

Nach der Pause legten beide Mannschaften los wie zuvor und versuchten über den Willen das bessere Ende für sich zu gestalten. Dabei waren es vorerst unsere Glienicker Jungs, die einige Bälle in aussichtsreicher Position eroberten und nicht sauber zu Ende spielen konnten. Nur wenige Minuten nach Anpfiff kam Patrick Ribbecke zu einer starken Aktion und wurde beim Versuch im eins gegen eins gegen den letzten Abwehrspieler an der Strafraumgrenze gefoult. Einige Beteiligte hatten als Folge die rote Karte erwartet, das Schiedsrichtergespann beließ es letztendlich bei gelb – unter dem Strich vermutlich eine vertretbare Entscheidung. Der nachfolgende Freistoß konnte nicht in Zählbares umgemünzt werden. Es gab in der Folge auf beiden Seiten gute Möglichkeiten das Spiel zu öffnen, allerdings standen die Defensiven stets gut und ließen keine großartigen Chancen zu. In der 62. Minute kam es erneut zu einer prekären Situation, wo Ribbecke quasi auf den Gegenspieler aufläuft und erneut auf Foulspiel entschieden wird. Zum Unglück für die Gäste handelte man sich darauf hin gelb-rot ein und musste die letzte halbe Stunde in Unterzahl agieren. Das Heimteam wurden nun offensiver und kam auch zu einigen Torchancen, dabei kaum zwingende Hochkaräter, die allesamt nicht genutzt werden konnten. Wildau blieb auf Grund der individuellen Klasse Einzelner weiterhin im Spiel und auch stets gefährlich. In der 74. Minute kam es an der heimischen Strafraumaußenkante zu einem Duell, wo ein Wildauer Spieler auf den stehenden Glienicker aufläuft und das Schiedsrichtergespann auf Freistoß entschied. Diesen verwandelte Simon Bolduan mit einem platzierten Schuss in den Winkel zum 0:1 für die Gäste. Nun warf die Heimmannschaft alles nach vorn und mobilisierte die letzten Reserveren. Dies ermöglichte der Mannschaft aus Wildau auch Kontermöglichkeiten, von denen ein Abschluss mit einem sensationellen Riecher vom Glienicker Torwart vereitelt werden konnte. 13 Minuten vor Schluss kam Neuzugang Patrick Donat zu seinem Einstand. Dass es ein guter werden sollte, glaubte jeder als er in der 86. Minute eine mustergültige Hereingabe per Kopf zum vielumjubelten Ausgleich im Tor unterbrachte.

Die Zeichen standen auf Verlängerung – und so kam es dann auch. Der Verschleiß war beiden Mannschaften anzumerken und es wurde ein regelrechter Abnutzungskampf mit guten Situationen auf beiden Seiten. Die Entscheidende gab es in der 111. Minute als der Torschütze der Wildauer einen Kontakt im Strafraum verspürte und dies clever ausnutzte. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, den Florian Karwinkel zum 1:2 im Tor versenkte. Letztendlich war es wohl eher ein „Kann“-Elfmeter, zumal es viele unterschiedliche Ansichten dazu gab – in Anbetracht des Zeitpunkts und in einem Halbfinale für Glienick extrem unglücklich. In der verbleibenden Zeit warf man natürlich alles nach vorn, hatte für einen lucky Punch aber nicht mehr die Kraft oder nötige Ruhe vor dem gegnerischen Kasten.

Abschließend kann man resümieren, dass man auch immer etwas Glück benötigt um in ein Pokalfinale einzuziehen und das hatte die SG am Ende nicht mehr auf ihrer Seite. Für den Einzug ins Finale war unter dem Strich die Cleverness und auch die spielerisch individuelle Klasse der Wildauer, die bei dem einen oder anderen eher deutlich über Kreisklassenniveau lag, entscheidend. Die SG Glienick gratuliert an der Stelle der Mannschaft von Phoenix Wildau noch einmal zum Finaleinzug und wünscht weiterhin viel Erfolg.

Auf Glienicker Seite kann man mit dem Einsatz definitiv zufrieden sein und wenn man auch spielerisch noch einen Tick zu legen kann, wird man in der Liga hoffentlich noch viele Punkte sammeln.

Wir bedanken uns auch bei den Zuschauern, die trotz des regnerischen und kühlen Wetters den Weg ins Willi Lau Stadion gefunden haben. Besonderen Dank auch an unser griechisches Restaurant Elounda, das anlässlich des Halbfinals zwei neue Spielbälle zur Verfügung stellte.

Bereits am Montag geht es im Nachholspiel weiter gegen Großbeeren II. Bis dahin wünschen wir euch frohe Ostern.