Tiefschlaf in Großbeeren

Beim Gastspiel bei Grün-Weiß Großbeeren zu ungewohnter Zeit musste Trainer Backe neben Benny, David und Torwart Backe auch auf unsere Donner-Buddies Döner und Max verzichten. So richtig einschätzen konnte man den Gegner nicht, da sie recht gut in die Saison kamen, aber in der Tabelle in den unteren Regionen zu finden waren. Auf Grund des „6er-Mangels“ entschied man sich für eine offensive Grundausrichtung – positiv daran war, dass man nach den ersten sechs Minuten das System nicht komplett umstellen musste. Denn zu diesem Zeitpunkt zeigte die Anzeigetafel bereits ein 2:0 an, da unsere Jungs den Beginn komplett verschliefen. Nach nur drei Minuten vergaß man auf der linken Seite den Rückwärtsgang einzulegen und so kam Jeremy Kunde plötzlich vollkommen frei am Strafraum an den Ball und erzielte aus kurzer Distanz mit einem wuchtigen Abschluss aus halbrechter Position das 1:0. Kurze Zeit später zwang ein langer hoher Ball Christian, der für Backe das Tor hütete, zu einer Faustabwehr. An der Ecke des Strafraums schaltete Benjamin Schmidt am schnellsten und köpfte per Direktabnahme über alle Beteiligten hinweg zum 2:0 ein.

Unsere SG versuchte im Anschluss am Spiel teilzunehmen, brachte aber gegen sehr defensive und disziplinierte Gastgeber wenig zu Stande. Mit Ungenauigkeiten im Passspiel, bei Ballannahmen und einfach Ballverluste im Dribbling machte man sich das Leben schwer. Die Großbeerener wirkten agiler und frischer, kamen immer dann auch immer wieder an den Ball. Bei den gefrusteten Glienickern hatte auch der Schiedsrichter keinen leichten Stand, weil man den Eindruck hatte, dass viele Entscheidungen unberechtigt zu Gunsten der Heimmannschaft ausgelegt wurde. Die meisten Versuche waren bei uns unstrukturiert und wurde spätestens an der Strafraumgrenze unterbunden. Abschlüsse oder gefährliche Situationen im 16er gab es extrem selten. Nach einem klug gespielten Freistoß von Bonny schoss Babba den Ball aus spitzen Winkel einmal dem Torwart in die Arme und beim einzig sehenswerten Angriff der Glienicker konnte Gurke den Abschluss nach einem Pass in den Rückraum nicht im Tor unterbringen. In der 39. Minute verlor man dann beim Spielaufbau in der gegnerischen Hälfte den Ball und lud die Grün-Weißen zum Kontern ein. Ein flacher Diagonalpass des Großbeereners kam genau in die Lücke gegen die aufgerückte Abwehr, so dass Phillip Dahm kurz hinter der Mittellinie frei aufs Tor zulaufen konnte und souverän zum 3:0 vollstreckte. Die ärmste Wurst war wohl Christian, der gefühlt mehr Bälle aus dem Gehäuse in Richtung Anstoßpunkt geben musste, als er halten durfte bzw. konnte. Mit dem Spielstand ging es in Halbzeit und die Gäste schworen sich mit positiven Vorzeichen und zwei Wechseln darauf ein das Spiel noch zu drehen. Es war bereits gelungen an dieser Spielstätte ein 3:0 in ein 3:4 zu verwandeln und man versuchte mit Mio und Basti, die für Hannes und den verwarnten Gurke rein kamen, die Partie zu drehen.

Nicht nur der Wille war auf dem Platz deutlich zu erkennen, wurde die SG wach und sicherer in den Kombinationen. In den ersten Minuten war es in der Offensive bereits gefährlicher als in der gesamten ersten Halbzeit. Slapstick gab es als man auf der linken Seite durchkam und in die Mitte zu Lucas legte. Dieser schloss ins lange Eck ab, traf allerdings nur den Pfosten. Der Ball kam von dort zu Patty, der seinen Abschluss ebenfalls aus kurzer Distanz nicht ins Tor bekam, so dass erneut Lucas an die Kugel kam, um sie aus spitzem Winkel aus vielleicht einem Meter nur ans Außennetz zu schießen. Die vergebene 100%ige 3in1-Chance tat den Offensivbemühungen der Gäste keinen Abbruch und so kam man immer wieder gefährlich in den Strafraum, konnte das Spielgerät nur nicht im Gehäuse unterbringen. Mit hohem Einsatz konnte meist ein Grün-Weißer im letzten Moment klären oder der Abschluss dauerte zu lange oder die Annahme war nicht gut genug oder oder oder… Egal was man versuchte, es gelang einfach nichts – sämtliche Abschlüsse im und außerhalb des 16ers landeten im Fangnetz. Die Härte in der Partie führte des Weiteren noch zu einigen Blessuren, die auf Glienicker Seite noch niemanden zur Aufgabe zwangen.

In der 69. Minute trug Großbeeren einen sehenswerten und schnellen Konter über die Außenposition vor, der nach einem Pass in die Mitte zum 4:0 durch Patrick Diederich genutzt wurde. Sieben Minuten später kam noch Danne für Robin in die Partie, das Bild auf dem Platz änderte sich allerdings nicht. Glienick versuchte weiter anzurennen, wenn auch mit weniger Enthusiasmus, brachte aber nichts zu Stande. Das Heimteam verteidigte und beschränkte sich mit möglichst geringem Aufwand aufs Kontern. Einen letzten Wermutstropfen für die Gäste gab es kurz vor Abpfiff als Lucas im gegnerischen Strafraum einen Schlag auf die Wade bekam, die Partie verletzungsbedingt beenden musste und bis zum Ende zu zehnt gespielt werden musste. Das Ergebnis änderte sich nicht mehr und so blieb es dann beim letztendlich verdienten Sieg gegen unsere in der ersten Halbzeit schlafmützigen Jungs.

Jetzt gilt es das Spiel schnellstmöglich abzuhaken und nicht überzubewerten. Vermutlich hätte die Partie noch Stunden dauern können und unsere SG hätte keinen Treffer zu Stande gebracht – ein gebrauchter Nachmittag.

Kommenden Sonntag werden dann hoffentlich im Pokal gegen Waßmannsdorf, den aggressiven Tabellenführer der zweiten Kreisklasse, die Segel in Richtung Halbfinale gesetzt. Unterschätzen wird man den Aufstiegsfavoriten auswärts mit Sicherheit nicht und deshalb hoffen wir, dass ihr uns als Zuschauer bei jedem Wetter wieder so tatkräftig unterstützt wie bisher.